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Im Rahmen des Sanierungsprogramms für die Berliner Mischwasserkanalisation wurde im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg der Stauraumkanal Mauerpark gebaut, das bislang größte Einzelprojekt des Programms. Er hat ein Fassungsvermögen von 7.400 m³ und soll dazu beitragen, die weitere Verschmutzung von Gewässern wie Panke und Spree zu stoppen.
Bei Starkregen stoßen die Kanäle und Klärwerke der Stadt oft an ihre Grenzen, so dass Wasser von den Straßen ungefiltert in Berliner Gewässer gelangt. Das passiert etwa 50 Mal im Jahr. Der Stauraumkanal soll die Menge Schmutzwasser aufnehmen, die das Abwassersystem nicht fassen kann. Nach Regenende wird das Wasser in die Kanalisation zurückgeführt und zur Reinigung ins Klärwerk gepumpt.
Um die Beeinträchtigungen des Mauerparks, einer beliebten Naherholungsanlage, möglichst gering zu halten, wurde der 654 m lange Stauraumkanal im Rohrvortriebsverfahren mit einer Tunnelvortriebsmaschine mit Erddruckstützung hergestellt.
Der Vortrieb begann in der 11 m tiefen Startbau-grube in der Bernauer Straße und verlief mit Gefälle unter der gepflasterten Schwedterstraße im Mauerpark bis zur Zielbaugrube in der Gleimstraße.
In diesen beiden Baugruben erfolgte auch die Anbindung des neuen Stauraumkanals an die vorhandene Kanalisation und ein Entleerungs-pumpwerk.
Zum Auftragsvolumen gehörte ebenfalls die Herstellung von Start- und Zielschacht als Spundwandverbau und 19 aufgesetzten Zwischenschächten als Einstiegs-, Entlüftungs- und Reinigungsschächte.
Eine besondere Herausforderung ergab sich durch die Lage der Baustelle in einem innerstädtischen Park, wodurch nur eine eng bemessene Einrichtungsfläche zur Verfügung stand. Auch bei der Anlieferung der Vortriebsrohre mit einem Außendurchmesser von 4,500 mm und einem Einzelgewicht von ca. 32 t waren erhebliche Einschränkungen zu berücksichtigen.