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Klärwerk Großlappen in München

Klärwerk Großlappen in München

Mit selbstverdichtetem Beton geformte Kegelschalen

Im Frühjahr 2003 hatte der Bereich Süd der Wayss & Freytag Ingenieurbau AG mit dem Neubau von vier Faulbehältern für das Klärwerk Gut Großlappen in München begonnen. In  der im Frühjahr 2007 fertiggestellten Anlage, die mit dem bestehenden Klärwerk durch einen 155 m langen Installationskanal verbunden ist, wird der bei der Abwasserreinigung anfallende Schlamm gesammelt und durch Faulung stabilisiert. Mit dem hierbei entstehenden Biogas kann der Wärmebedarf des Klärwerkes gedeckt werden.

 

Die vier kegelförmigen Behälter haben bei Höhen von 45 m ein Fassungsvermögen von je 14.500 m³. Die Wandstärken der unteren Kegelschalen betragen 70 cm, in den oberen, 70° geneigten Kegelhälften 50 cm. Der Lastabtrag erfolgt über einen in Äquatorebene angeordneten Ringbalken auf Großbohrpfähle. Geometrie und Beanspruchungen machten eine dreifache Vorspannung erforderlich: eine Ringvorspannung zur Aufnahme horizontaler Lastkomponenten, eine Meridianvorspannung mit Loopverankerung zur Aufnahme der Auftriebskräfte und eine Kegelschnittvorspannung zum Anhängen des unteren Kegels an den Ringbalken.

 

Die Behälter wurden wasserundurchlässig hergestellt. Trotz Vorspannung wurde noch eine extrem hohe schlaffe Bewehrung erforderlich, sodass der untere Kegel in selbstverdichtendem Beton (SVB)  ausgeführt werden musste. Die hierfür geeigneten Betonrezepturen entwickelte und überwachte das W&F eigene Betonlabor in Langen.

Weitere Daten:

  • 2.400 m³ Normalbeton C35/45
  • 1.300 m³ Selbstverdichtender Beton C35/45
  • 800 t Betonstahl
  • 160 t Spannstahl
  • 12.500 m² Schalung

Vertiefende Literatur:

Götz, Mildner, Weber
Selbstverdichtender (Spann-)Beton für den Bau von vier Faulbehältern
Beton 7 + 8/2006