Das Bundeskanzleramt in Berlin
Bio-Kraftwerk und Kartoffelstützen
Als Mittelpunkt des 1993 von den Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank entwickelten Gesamtkonzeptes für den Spreebogen in Berlin entstand zwischen 1995 und 2001 durch Wayss & Freytag in Arbeitsgemeinschaft das Bundeskanzleramt. Die extravagante Architektur erforderte qualitativ äußerst hochwertige Sichtbetonstrukturen und außergewöhnliche Schalungen für die muschelartigen Decken und die im Querschnitt kartoffelähnlich geschwungenen Stahlbetonstützen. Die bis zu 18 m hohen Innenwände bedurften zur Stabilität einer aufwendigen Vorspannung mit Koppelfugen in jeder Geschoßdecke.
Die Energiegewinnung erfolgt über einen Fotovoltaik – Anlage. Das hauseigene Blockheizkraftwerk wird mit Pflanzenöl betrieben und zur optimalen Wärmenutzung dienen die den Bürotrakten vorgelagerten Wintergärten, die wie thermische Pufferzonen wirken.
Die aus Bundeskanzleramt, zwei angrenzenden Verwaltungstrakten sowie Kanzlergarten und Kanzlerpark bestehende Gesamtanlage verbindet den Ost- und Westteil Berlins an der ehemaligen Demarkationslinie.
Weitere Daten:
- 73.000 m² Grundstück einschließlich Park
- 12.000 m² bebaute Fläche
- 58.000 m³ Beton
- 11.000 t Betonstahl