Das „Ritterhaus“ in Halle an der Saale
Deckelbauweise in Schluff und Torf
In nur 20 Monaten Bauzeit entstand in Halle an der Saale durch Wayss & Freytag das Ritterhaus, ein modernes Einkaufszentrum an gleicher Stelle in der Leipziger Straße, an der das gleichnamige, alteingesessene Kaufhaus in den letzten Kriegstagen zerstört worden war. Das neue Geschäftshaus besteht aus drei Parkgeschossen mit über 300 Stellplätzen, drei Einkaufsebenen mit 45 Geschäften und gastronomischen Einrichtungen sowie drei Büroetagen und einem Wohngeschoss.
Wegen der teilweise maroden Nachbarbebauung, dem sehr hohen Grundwasserstand und schwierigster Bodenverhältnisse wurde der Rohbau in Deckelbauweise (siehe: Kö-Galerie, 1987) errichtet, wobei die Schlitzwände in den Untergeschossen zur Maximierung der Nutzflächen als endgültige, wasserundurchlässige Außenwände hergestellt werden mussten. Zur Einhaltung der erlaubten Bauhöhe war es erforderlich, acht der 10 Decken als vorgespannte Flachdecken auszuführen, wobei das Stützenraster mit 12,50 x 10,0 m eine hohe Vorspannung erforderlich machte.
Die Gründungskörper der 52 Stützen mussten in einigen Bereichen bis in 40 m Tiefe geführt werden, da infolge der „Hallenser Marktplatzverwerfung“ die tragfähigen Bodenschichten, die von Braunkohle, Mittelsand und Schluff überlagert sind, erst dort angetroffen wurden.
Weitere Daten:
- 5.000 m² Grundstücksfläche
- 145.000 m³ umbauter Raum
- 41.000 m² Nutzfläche
- 6.000 m² Schlitzwände
- 20 MN höchste Stützenlast