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Erste vollmechanische Schildmaschine

Die erste vollmechanische Schildmaschine bohrt sich durch München

Vom Odeonsplatz bis zur Giselastraße

In den Jahren 1966 und 1967 wurde in Arbeitsgemeinschaft unter technischer Federführung von Wayss & Freytag die Nord-Süd-Linie (Linie 6) der U-Bahn München gebaut. Diese zweigleisige Trasse verläuft vom Odeonsplatz unter der Ludwigstraße an der Universität vorbei und dann unter dem Siegestor und der Leopoldstraße bis zur Giselastraße. Die Strecke besteht aus zwei je 1860 m langen Tunnelröhren und drei Bahnhöfen (Rheinberger Straße, Universität, Giselastraße).

Erstmals zum Einsatz im U-Bahnbau kam eine von Wayss & Freytag entworfene vollmechanische Schildmaschine, deren Außendurchmesser 6,72 m und deren Länge 5,37 m betrug. Die Steuerung der Maschine erfolgte über 24 Vortriebspressen. Die Auskleidung der Tunnelröhren besteht aus Ringen mit je vier Tübbingen, wobei auf Schlusssteine verzichtet wurde, und einer inneren Ortbetonschale. Als Haftunterlage diente ein 2 cm dicker Torkret-Zementmörtelputz.

Die Spitzenleistung beim Vortrieb betrug 20 m/Tag. Trotz schwieriger Bodenverhältnisse blieben die Geländesetzungen auch bei relativ geringer Überdeckung in den Straßenbereichen unter 20 mm und unter der Nachbarbebauung unter 15 mm, sodass keinerlei Gebäude- oder Straßenschäden zu verzeichnen waren.