Erster Bau eines hyperbolischen Naturzugkühlturmes in Deutschland
Espenhain bei Leipzig
Wayss & Freytag hat 1938 gemeinsam mit der Maschinenbaufirma Balcke, Bochum, den hyperbolischen Naturzugkühlturm in Deutschland eingeführt. Nach dem Bau des Großkraftwerkes Espenhain bei Leipzig wurden bis Kriegsende 20 weitere Türme dieser Bauart mit Leistungen bis zu 12.000 m³/h in Mitteldeutschland errichtet. Diese Tradition wurde 1948 mit dem ersten Turm nach dem 2. Weltkrieg in Gelsenkirchen für die Zeche Wilhelmine Victoria fortgesetzt und hat sich bis zum heutigen Tag als Schlüsselkompetenz erhalten.
Bei den hyperbolischen Kühltürmen, deren Bauweise nie unmodern geworden ist – siehe Kraftwerk Datteln – besitzt die Schlotwand die Form eines Rotationshyperboloids. Sie ist für die Lastfälle Eigengewicht, Wind und Wärmespannungen zu berechnen, wobei der Lastfall Temperatur für die Bemessung maßgebend ist. Die Kühlturmschale lagert auf Schrägstützen, die ein Maximum an Durchlüftung gewährleisten.
Um eine formtreue Schalung für die Schlotwände zu erzielen, bedarf es einer großen Genauigkeit und vor allem einer standfesten Rüstung. Im besonderen Maße sind auch die Betontechnologen unseres Hauses gefragt, da die Wände wasserdicht und säureresistent hergestellt werden müssen.