Die „Neustädter Klärbecken“
Am 26. November 1903 wurde in Neustadt an der Haardt mit der Wasser- uns Abwasserreinigung GmbH eine Tochtergesellschaft gegründet, die sich erfolgreich mit Entwurf und Ausführung von Kläranlagen beschäftigte. Mit zunehmender Industrialisierung war es erforderlich geworden, die Industrieabwässer vor Einleitung in das öffentliche Kanalnetz zu reinigen. Die Klärbecken wurden in Stahlbeton ausgeführt und mit den firmeneigenen Patenten war das Unternehmen in der Lage, die erforderliche Logistik zur Reinigung mitzuliefern.
In den sogenannten „Neustädter Doppelbecken“ waren getrennte Kammern für Wasser und Schlamm angeordnet. Der in den Faulkammern abgesetzte Schlamm wurde nach drei bis fünf Monaten auf drainierte Schlackenbeete verbracht, konnte dort trocknen und wurde dann zur Weiterverwendung ausgestochen und beispielsweise für Bodenauffüllungen genutzt.
Die Neustädter Klärbecken fanden nicht nur in Kommunen Anwendung, sondern auch in zahlreichen Industriebetrieben des In- und Auslandes. Hauptauftraggeber waren Unternehmen der Hochofenindustrie, Berg- und Hüttenbetriebe, Kohlewäschen und Firmen der Papier-, Zellstoff- und Lederwarenindustrie.