Wayss & Freytag wird Aktiengesellschaft
Mit 1,2 Millionen Reichsmark an die Börse
Am 1. Februar 1900 wurde die offene Handelsgesellschaft unter Mitwirkung der Pfälzischen Bank in die Wayss & Freytag AG umgewandelt. Das Aktienkapital betrug 1,2 Mio. Mark. Der Vorstand der Aktiengesellschaft bestand aus Conrad Freytag und seinem Schwiegersohn Otto Meyer; G. A. Wayss wurde Vorsitzender des Aufsichtsrates und blieb es bis zu seinem endgültigen Ausscheiden im Jahre 1903. Ihm folgte im Aufsichtsrat Kommerzienrat Eßwein von der Pfälzischen Bank.
Die junge Gesellschaft musste große Geldmittel aufwenden, um den monolithischen Stahlbetonbau wissenschaftlich zu erforschen, da die theoretischen Ansätze und praktischen Konstruktionsdetails Hennebiques noch nicht ausgereift waren. Unglücklicherweise war am 28. August 1901 ein von einem Lizenznehmer Hennebiques in Basel errichtetes Gebäude eingestürzt, sodass das Vertrauen in die neue Bauweise stark gelitten hatte. Daraufhin ließ W&F an der TH Stuttgart umfangreiche Versuche durchführen, um das Wissen um die elastischen Eigenschaften von Stahl und Beton zu intensivieren. Die wissenschaftliche Erforschung des Stahlbetonbaues wurde zum Lebenswerk eines genialen Ingenieurs: Emil Mörsch.