Technische Daten

Projektbeschreibung

  • 2 parallele Tunnelröhren
    Länge 2 x 6.600 m
    Innendurchmesser 10,10 m
  • 26 Querverbindungen unter Vereisung
  • Rampenbauwerke, Mautstationen und 
    Straßenanbindungen mit verschiedenen Kunstbauwerken

Bauweise

  • TBM-Vortrieb mit 2 Mixschilden
  • Schilddurchmesser 11,34 m
  • Tübbingausbau
  • Dicke 45 cm

Geologie

  • Sand
  • Boomscher Ton

Allgemeine Daten

Projekt

Westerscheldetunnel
Straßentunnel

Auftraggeber

Ministerie van Verkeer en Waterstaat
Directoraat-Generaal Rijkswaterstaat

Auftragnehmer

Wayss & Freytag Ingenieurbau AG
in Arbeitsgemeinschaft

Bauzeit

Januar 1997 bis März 2003

Bausumme Netto

690 Mio. €
Nutzung
Infrastruktur
Art
Straßentunnel
Länge
2 * 6.600 m
Bauart
TBM Vortrieb mit 2 Mixschilden

Weitere Informationen

Der Westerscheldetunnel ist mit 6,6 km der längste Straßentunnel der Niederlande. Er unterquert die Westerschelde und verbindet die Halbinsel Zuid-Beveland mit dem auf dem Festland liegenden Zeeuws-Vlaanderen. Er ersetzt den ehemaligen Fährverkehr zwischen Vlissingen und Breskens sowie zwischen Kruiningen und Perkpolder.

Geschichte

Der Westerscheldetunnel wurde am 14. März 2003 eröffnet und ist mautpflichtig. Der Tunnel wird von der NV Westerscheldetunnel betrieben und gehört zu 95,4 % dem Niederländischen Ministerium für Verkehr und Waterstaat und zu 4,6 % der Provinz Zeeland.Der Straßen-Tunnel besteht aus zwei Röhren mit jeweils zwei Fahrbahnen. Er wurde mit zwei Tunnelbohrmaschinen gegraben. Alle 250 Meter sind die beiden Tunnelröhren miteinander durch Querstollen verbunden. Die Türen in den Stollen können im Gefahrenfall automatisch geöffnet werden, gleichzeitig wird die linke Gegenfahrbahn in der anderen Röhre gesperrt, damit die Menschen gefahrlos in diese Röhre flüchten können.

Die Bauzeit betrug gut zwei Jahre, wobei geologisch schwierige Bedingungen insbesondere an der über 30 m tiefen Schifffahrtsrinne Pas van Terneuzen zu bewältigen waren, die eine Tunneltiefe von bis zu 60 m unter dem Meeresspiegel bei Berücksichtigung eines maximalen Wasserdrucks von 6,5 bar für alle Tunnelelemente erforderlich machten. Am Südende des Tunnels ist eine 1200 Meter lange Steigung mit 4,5 %. Die maximale Durchfahrtshöhe beträgt 4,30 m. In der Nähe von Borssele wird für beide Richtungen „Maut“ erhoben. Für Fußgänger und Radfahrer ist der Tunnel gesperrt, sie können den Bus benutzen, der durch den Tunnel fährt. Aufgrund eingebauter Mobilfunkantennen funktionieren Handys im gesamten Tunnelbereich.

In den Niederlanden zerschneiden zahlreiche Flussmündungen das Festland in Ost-West-Richtung. Die niederländische Provinz Zeeuwsch-Vlaanderen war durch die Westerschelde von den anderen Landesteilen abgeschnitten und konnte nur mit der Fähre oder auf dem Landweg mit einem Umweg über Antwerpen (Belgien) erreicht werden. Um die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu fördern, war es daher notwendig, eine kurze, zuverlässige und wetterunabhängige Straßen- Hydroschild verbindung zur Nachbarprovinz Zuid-Beveland zu schaffen. Im Jahr 1999 vergab die NV Westerscheldetunnel den Auftrag für das Projekt. Es umfasste den Bau von zwei 6,6 km langen Straßentunneln mit einem Innendurchmesser von 10,10 m und Querschlägen im Abstand von 250 m sowie Zufahrtsstraßen, Rampen und Mautstationen. Am 14. März 2003 wurde das Bauvorhaben fertiggestellt und offiziell von Königin Beatrix der Niederlande in Betrieb genommen.

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