Nach rund fünfjähriger Bauzeit wurden die Bauhauptarbeiten für das Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg am 24. April 2013 abgenommen und an den Auftraggeber übergeben.
Es handelt sich um eine Doppelblockanlage, die insgesamt eine elektrische Bruttoleistung von 2 x 820 MW erzeugt. Das Kraftwerk liegt im Hamburger Hafenbereich auf einer kleinen Fläche. Der Baubeginn war im Dezember 2007. In den ersten sechs Monaten waren umfangreiche Spezialtiefbauarbeiten, wie Dichtwände und Schlitzwände mit insgesamt 35.000 m² und Pfahlgründungen mit circa 40.000 lfdm. auszuführen. Die Beton- und Stahlbetonarbeiten mit insgesamt circa 275.000 m³ Beton und circa 470.000 m² geschalter Fläche sowie circa 60.000 to. zu verlegender Bewehrung wurden im Wesentlichen in den ersten zwölf Monaten, d. h. bis zum Frühsommer 2009, dem Zeitpunkt des Setzens der ersten Kesselstützen, erbracht. Während dieser Zeit betrug die Jahresbauleistung über 100 Mio. € und die monatlichen Bauleistungen betrugen in der Spitze circa 10 bis 11 Mio. €.
Neben den gigantischen Abmessungen der Kohlekreislager mit einem Durchmesser innen von 105 m und einer Höhe von bis zu 30 m, der dicken Sohlplatte der Hauptanlagen mit Stärken von 2,00 und 3,00 m, den 120 m hohen Treppentürmen, wurde unter äußerst engen terminlichen Randbedingungen termingerecht alle einzelnen Bauwerke fertig gestellt. Dies erforderte die höchsten Ansprüche an die Terminplanung und die Logistik des gesamten Projektes, unter anderem wurde die gesamte Schalung daher aufgrund fehlender Lagerflächen just in time angeliefert und eingesetzt. Des Weiteren wurde der Beton mit zwei mobilen Mischanlagen mit Leistungen von jeweils 100 m³/h auf dem Kraftwerksgelände hergestellt.
In der Hochphase waren bis zu 800 Mitarbeiter auf der Baustelle im Einsatz. Die gesamte Projektleitung, Arbeitsvorbereitung und Abrechnung wurde ebenfalls auf der Baustelle erbracht.
Der Projektdirektor des Auftraggebers Vattenfall lobte die Termineinhaltung und die technische Leistungsfähigkeit der Arbeiten von Wayss & Freytag Ingenieurbau ausdrücklich.